bye bye e-book?

E-Buch, Ade Buch? haben wir kürzlich gefragt und gelistet, was uns am Kauf eines E-Book-Readers hindert. Heute überlegen wir, ob wir uns vom E-Book schon bald wieder verabschieden müssen - oder nicht.


Buch-Schnäppchen
Da freue ich mich schon richtig auf die Angebote der Internetbuchhändler. Was werden die jetzt mit ihren Ramschangeboten machen, wo doch vermutlich das meiste als E-Book erscheint? Ein Überraschungspaket schnüren mit 15 Printtiteln für 20 Euro oder 50 E-Books für 25 Euro? Da kommt nicht nur der Schwabe ins Grübeln! Einerseits bekommt er mehr Gewicht fürs Geld, andererseits aber weniger Titel. Und der Inhalt? Der Inhalt hat bei den Schnäppchenjägern im Buchhandel selten eine Rolle gespielt. Bald gibt es 15000 Titel als E-Book! Mich interessiert aber bei Büchern nicht die Anzahl, mich interessiert der einzelne Titel. Was von den 15000 Titel ist vergriffener Ramsch und sollte es auch bleiben? Und in den Ferien will ich nicht alle auf dem E-Book-Reader gespeicherten Bücher lesen. Vielleicht höchstens fünf Taschenbücher, deren Gewicht ist auch in der Printausgabe nicht schwerer als ein E-Book-Reader.

Von wegen Schnäppchen
Da muss man höllisch aufpassen. Manches angebotene E-Book kostet genauso viel wie die gedruckte Taschenbuchausgabe, manche kosten ein Fünftel bis ein Viertel weniger. Es lohnt sich also auf jeden Fall den E-Bookpreis mit dem der Printausgabe zu vergleichen.

Ob das dem Buchhandel gefällt?
Das müsste doch möglich sein: Ich miete (lease) einen E-Book-Reader bei einer Bibliothek und habe die Möglichkeit, alles was ich lesen möchte, für maximal 70 Euro innerhalb eines Jahres zu lesen. Eine saubere Sache und die Bibliotheken ersparen sich dabei teure Nachbezüge der Bücher mit eigenen Einbänden.

Die Schwarzenegger-Vision
Ähnliches überlegte sich wohl auch Gouverneur Schwarzenegger, wenn er zukünftig kalifornischen Schülern schmuddlige Schulbücher ersparen und durch E-Books ersetzten möchte. Wahrscheinlich müssen sich deutsche Verlage über solche Absichten noch nicht sorgen. So lange sie ihren Monopolanspruch nicht aufgeben und ein starkes Urheberrecht (zu Recht) verteidigen, solange wird der E-Book-Reader für Hobbyleser eine teuere Spielerei bleiben.

Allerdings ist auch noch eine ganz andere Entwicklung möglich, ja sogar wahrscheinlich. Irgendwann in den nächsten Jahren werden Autoren auf die Idee der Selbstvermarktung kommen. Damit könnte der bisherige Buchmarkt völlig umgekrempelt und das Literatursurfen im Internet wieder interessant werden.