Jetzt ist es raus
Herta Müller erhält den Nobelpreis für Literatur. Ihr jüngstes Buch heißt "Atemschaukel" und ist bei Hanser erschienen. Wir freuen uns mit Herta Müller wie wir uns mit jedem freuen würden, der Lottokönig wird.
Wer ist Herta Müller?
Neuerdings ist in manchen Medien zu lesen, dass ihr Name für den Literaturnobelpreis bereits im letzten Jahr heiß gehandelt wurde. Nach welchen Richtlinien die Auswahl für diesen Preis erfolgt, scheint ebenso rätselhaft wie die Vergabe des Austragungsortes für die olympischen Spiele.
Peter Englund, Chef der Nobelpreis-Akademie, sagte: "Sie hat wirklich eine Geschichte zu erzählen." Da wundert sich
Bücher AbissZ, weil dies doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, die man von allen Schriftstellern erwarten sollte. Aber Englund sagte auch, dass ihn die Lektüre der Bücher Herta Müllers "innerlich erschüttert habe". Herta Müller zeichne "mittels der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit". - Da stockt
Bücher AbissZ und kommt ins Grübeln.
Anfang August erschien ihr Roman
"Atemschaukel". Bei
Amazon haben wir dazu bis heute vier Kundenrezensionen gefunden, von denen allerdings zwei ziemlich genau erst mit oder nach Bekanntwerden der Preisverleihung veröffentlicht wurden.
Weltbild hat noch keine Kundenrezensionen.
Deutschlandradio Kritik nannte das Buch (bereits am 01.09.2009) "Ein bewegender Roman" und in der Sendung
Kritik hieß es: "Nach der Lektüre dieses eindrucksvollen, bewegenden Romans ist das Bewusstsein dafür geschärft, dass die Normalität keineswegs die Normalität ist."
Bücher AbissZ grübelt erneut. Und dann kommt auch noch
DIE ZEIT mit
Iris Radisch: "Das Zeitalter der Gulag-Literatur, die uns den Atem verschlägt, hat sein natürliches Ende gefunden und lässt sich mit solchen Harfenklängen und Engelsgesängen im Secondhand-Betrieb nicht mehr zurückholen." Nicht fehlen darf
Marcel Reich-Ranicki. Er meinte auf telefonische Anfrage: "Ich will nicht über die Herta Müller reden."
Wie dem auch sei
Bücher AbissZ denkt: Herta Müller hätte auf jeden Fall eine intensivere Auseinandersetzung mit ihrem Werk verdient. Vielleicht schaffen das jetzt ihre Leser.