Dienstag, 22. September 2009
Grübeleien


Warum schrieb Jesus kein Buch?
Eigentlich schade, dass Jesus – obwohl er doch ein kluger Rabbi und ganz sicher lesen und schreiben konnte – kein Buch verfasst hat. Was mag ihn daran gehindert haben? Der Grund weshalb Mohammed zum Schreibzeug griff und den Koran verfasste, ist allgemein bekannt: Ein Engel diktierte ihm.

Heiliger Borromäus, hilf!
Zum Grübeln brachte uns der Hinweis auf der Website des Borromäusvereins „...dass es keine allgemeingültige und trennscharfe Formel gibt, nach der sich das christlich-jüdische Menschenbild auf Literatur und andere Medien anwenden ließe...“
Bücher AbissZ meint: Wenn es sich aber auf keine Literatur anwenden lässt, dann wohl auch auf nichts anderes? Oder nicht? Oder doch?

Was stimmt?
Richard Dawkins, „Der Gotteswahn" ist seit 2008 auch als Ullstein-Tb lieferbar. Über dieses Buch, das am Christentum kein gutes Haar lässt, sagte der evangelische Theologe Fulbert Steffensky: „Dawkins finde ich von dröhnender Banalität."
Einer der bedeutendsten deutschen Wissenschaftstheoretiker, Hans Albert, zugleich ein bekennender Atheist, erklärte: „Dawkins' Buch finde ich nicht besonders überzeugend... es ist erkenntnistheoretisch teilweise naiv."
Ganz anders der kircheneigene Borromäusverein; er beschreibt dieses Buch so: "»Religion ist irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch.«" Richard Dawkins, einer der einflussreichsten Intellektuellen der Gegenwart, zeigt, warum der Glaube an Gott einer vernünftigen Betrachtung nicht standhalten kann. Ein wichtiges Buch, das zu einem brennend aktuellen Thema eindeutig und überzeugend Position bezieht brillant und bei aller Schärfe humorvoll."
Bücher AbissZ meint: Wenn das der Papst wüsste!

Harmonie von christlicher Weltanschauung und Markterfordernissen
Wie das funktioniert müsste WELTBILD mal näher erklären. Der Internetbuchhändler formuliert auf seiner Homepage: „Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaftern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit prägt das unternehmerische Denken und Handeln. Christliche Weltanschauung mit den Erfordernissen des Marktes überzeugend in Einklang zu bringen, heißt die tägliche Herausforderung. Die Orientierung an Werten ist Maßstab. Die Gesellschafter der Verlagsgruppe Weltbild sind 14 katholische deutsche Diözesen und die Soldatenseelsorge."
Bücher AbissZ meint: Dieses Bekenntnis hat allerdings den Anfang 2009 gekündigten 322 Weltbild-Mitarbeitern wenig geholfen.