Sonntag, 13. September 2009
Wie gefährlich ist Dummheit?


Sehr gefährlich, denn gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Anscheinend resignierte selbst Voltaire, wenn er behauptete: Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit. Der Wahrheitsgehalt der Romane Dan Browns („Sakrileg“, „Illuminati“) entspricht etwa dem der Bücher über Harry Potter. Da wundert es schon, wie viele Erwachsene ernsthaft daran glauben. Wie weit ist eine gewisse Volksverdummung heute schon vorangeschritten und wie gefährlich ist das? Greifen wir nur ein Beispiel heraus:

Die Hexen unserer Zeit geben sich friedfertig und weise, naturverbunden und voller Power und mit magischen Kräften ausgestattet, die wohl mehr der Einbildung entspringen. Wenn allerdings die Botschaft des Films „Antichrist“ kein Einzelfall bleibt, wird das Hexenbild wieder verändert in ein mittelalterliches, düsteres, das nach dem Scheiterhaufen ruft.
In der Fantasy-Bücherwelt wimmelt es von Magiern, Zauberlehrlingen und Dämonen, keusche Vampire könnten selbst den Papst wohlwollend stimmen und mit ihrem Heimchen-Herd-Getue Alice Schwarzer auf die Barrikaden bringen. Alles nicht weiter schlimm, wenn es in den Hirnen unter Verschluss gehalten wird. Es mag sogar trösten von Gleichberechtigung und Stärke zu träumen und von einer gewissen Überlegenheit. Gefährlich ist es, wenn dadurch für die Träumenden der Bezug zur Realität verloren geht, wenn sie im wirklichen Leben benachteiligt bleiben und sich dagegen nicht mehr wehren wollen.
Wir suchen etwas anderes. Wir suchen „gefährliche“ Bücher, mit denen sich die Auseinandersetzung lohnt. Ob Amazon bei dieser Suche helfen kann, oder Weltbild, Thalia, ein Verlag, ein Buchhändler – oder wer auch immer?