Mittwoch, 9. September 2009
Wie gefährlich sind Bücher?


Dass es gefährlich ist Bücher zu schreiben, bekam schon Friedrich Schiller am eigenen Leib zu spüren und konnte sich nur durch Flucht retten. Missfallen bei der Obrigkeit hatte sich auch der junge Goethe eingehandelt und sogar den Zorn der Kirche auf sich gezogen.

Gefährlich erschien Goethes Die Leiden des jungen Werther nicht nur, weil das Buch gegen die Konventionen seiner Zeit verstieß. immerhin soll es junge Menschen auch zum Selbstmord gelockt haben. In manchen deutschen Gegenden wurde es deshalb verboten. Für wie viele Selbstmörder "der Werther" den Anlass gab, ließ sich aber schon zu Goethes Zeiten nicht genau feststellen.

Gefährliche Bücher waren nicht nur der Kirche, sondern vor allem auch der Obrigkeit ein Dorn im Auge. Heinrich Heine ist nicht der einzige, der ein Lied davon singen konnte. Man muss aber gar nicht so weit in der Vergangenheit nach Büchern suchen, die angeblich dem „gesunden Geist“ schadeten. Derart „gefährliche" Bücher schadeten allerdings weniger ihren Lesern als der amtierenden Macht.

Ernsthaft glaubt heute niemand mehr, dass vom Buche Gefahr ausgeht - Anleitungen zum Bombenlegen, politische Hetzschriften und ähnliches einmal ausgenommen. Wirklich gefährlich sind, wird vielerorts behauptet, bestimmte Computerspiele. Darum dreht sich heute hauptsächlich die Diskussion. Richtig oder falsch? Sollte es nicht auch "gefährliche Bücher" geben, mit den sich eine Auseinandersetzung lohnt? In etwa hat Schiller unsere Frage nach der Gefährlichkeit von Büchern bereits beantwortet:

Gefährlich ists , den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.



Davon mehr das nächstemal.